Ein uraltes Handbuch mit einem Einband aus gewebtem Weizenstroh. Die Kanten sind abgenutzt und verwittert, der Einband ist mit Erde und Pflanzensaft befleckt.
Almanach eines Bauern aus Aedes Elysiae
Höre auf die Weisheit von Oronyx: Das Land verrät nie die Hände, die es pflegen, genauso wie die Zeit nie die Leute im Stich lässt, die warten.
Oronyx, Vorhang der Ewignacht, regiert die Zeit und die Prophezeiungen. Die Beobachtung der Veränderungen am Himmelsschleier sagt voraus, was in der Landwirtschaft zu tun ist und was nicht: Wenn der Himmelsschleier dünner wird (die Sterne leuchten hell): Aussaat von flachwurzelnden Pflanzen, tiefes Pflügen vermeiden. Wenn der Himmelsschleier dichter wird (die Sterne sind trüb): Aussaat von tiefwurzelnden Pflanzen, Ernte vermeiden. Wenn der Himmelsschleier schwankt (die Sterne funkeln): Die Werkzeuge reparieren, die Erde nicht bearbeiten. Wenn der Himmelsschleier ruhig ist (die Sterne sind stabil): Großflächige Landwirtschaft betreiben. Alle Arbeiten sind geeignet.
Erster Monat (Monat der Pforte) – Erholungsmonat Wenn Janus die Pforte zum neuen Jahr öffnet, müssen die Bauern Pläne für die kommenden Jahreszeiten schmieden. Dorfplan: 1. Stunde des Torwegs: Gelagerte Samen überprüfen und die besten Sorten auswählen. 2. Helle Stunde: Landwirtschaftliche Geräte reparieren, neue Körbe flechten. 3. Stunde der Tat: Kornspeicher reinigen und alle lauernden Schädlinge vertreiben. 4. Stunde des Abschieds: Am Herd versammeln, alte Geschichten von den Feldern erzählen und Wissen weitergeben. 5. Stunde des Vorhangs: Georios eine Schale mit der Ernte des letzten Jahres darbringen und für ein erfolgreiches neues Jahr beten. Altes Bauernsprichwort: „Repariert eure Werkzeuge im Monat der Pforte, dann werden eure Felder reichlich Früchte tragen.“
Zweiter Monat (Monat der Balance) – Monat der Vorbereitung Wenn Talantons Waage im Gleichgewicht ist, müssen auch wir unseren Geist ins Gleichgewicht bringen und uns auf die Saat vorbereiten. Dorfplan: 1. Helle Stunde: Dorfversammlung einberufen, um die Weizenfelder aufzuteilen. 2. Stunde der Tat: Bewässerungsgräben reinigen. 3. Stunde des Abschieds: Veränderungen am Himmelsschleier von Oronyx beobachten, um das Wetter für das nächste Jahr vorherzusagen. Ritual: „Das Erwachen des Landes“. Am siebten Tag des Monats der Balance versammeln sich alle am Altar von Oronyx. Der Priester taucht die Winterweizensamen in heiliges Wasser, während die Ältesten Gebete aus der „Gebetssammlung von Oronyx“ rezitieren und darum beten, dass der Himmelsschleier eine gute Zeit für die Saat gewährt.
Dritter Monat (Monat der langen Nächte) – Monat des Erwachens der Erde Oronyx’ Himmelsschleier hüllt die Erde ein, während der Boden im Schlaf Kraft sammelt. Dorfplan: 1. Stunde des Torwegs: Wachstum der Wildgräser beobachten, um das Erwachen der Erde zu beurteilen. 2. Helle Stunde: Dünger auf die Felder transportieren. 3. Stunde der Tat: Den harten Boden umgraben und die Winterkruste aufbrechen. Altes Bauernsprichwort: „Starker Tau im Monat der langen Nächte sorgt für volle Weizenähren im nächsten Jahr.“
Vierter Monat (Monat der Saat) – Monat der Aussaat Auf dem starken Rücken von Georios säen wir unsere Hoffnungen. Dies ist der Monat, in dem jeder Samen in die Erde zurückkehrt. Dorfplan: 1. Stunde des Torwegs: Bei Tagesanbruch die Aussaatzeremonie auf den Feldern abhalten. 2. Helle Stunde: Die Ältesten führen die jungen Leute zum Säen auf die Felder. 3. Stunde der Tat: Die Kinder folgen ihnen und verscheuchen die Vögel, die die Samen stehlen wollen. 4. Stunde des Abschieds: Aufstellen von Vogelscheuchen zum Schutz der frisch gesäten Felder. Besondere Pflege für die Weizenfelder: Die Säer müssen barfuß arbeiten und bei jedem Schritt den Boden spüren. Wenn sich die Erde warm anfühlt, ist die Jahreszeit richtig. Wenn sie noch kalt ist, muss man noch ein paar Tage Geduld haben. Ritual: Am ersten Tag des Monats der Saat versammelt sich das ganze Dorf, ordentlich gekleidet und mit Weizengirlanden geschmückt. Der Dorfvorsteher, der die Steinhacke – das Symbol der Autorität von Georios – trägt, zieht die erste Furche in die Felder und läutet damit die neue Jahreszeit der Arbeit und Hoffnung ein.
Fünfter Monat (Monat der Freude) – Monat der Pflanzenschule Phagousa’ süßer Tau nährt die neuen Triebe, und wir feiern das Keimen des Lebens. Dorfplan: 1. Helle Stunde: Nachsehen, wie gut die Weizensämlinge gekeimt sind. 2. Stunde der Tat: Felder jäten und kahle Stellen nachsäen. 3. Stunde des Abschieds: Phagousa verehren und um mäßigen Regen beten. Altes Bauernsprichwort: Ein einziger Regen im Monat der Freude ist Gold wert.
Sechster Monat (Monat der langen Tage) – Monat des Wachstums In dem Monat, in dem Aquilas Licht am hellsten scheint, sollte auch der Weizen zum Himmel wachsen. Dorfplan: 1. Helle Stunde: Inspektion der Felder und Ausschau nach Schädlingen und Krankheiten halten. 2. Stunde der Tat: Den Weizen sorgfältig jäten und mit frischem Dünger versorgen. 3. Stunde des Abschieds: Hymnen für die jungen Pflanzen singen und ihr Wachstum mit Liedern segnen. Besondere Pflege für die Weizenfelder: Wenn der Weizen beginnt, Ähren zu bilden, den Himmelsschleier von Oronyx genau beobachten: Wenn der Schleier dünn wird und die Sterne hell leuchten, droht Dürre. Dann die Felder großzügig bewässern. Wenn der Schleier dicht und trüb wird, kommt Regen. Dann die Gräben verstärken, um Überschwemmungen zu verhindern.
Siebter Monat (Monat der Freiheit) – Monat der Wachsamkeit Unter Kephales wachsamen Augen beschützen wir den Weizen, während er Ähren und Blüten bildet. Dorfplan: 1. Stunde des Torwegs: Weizenfelder segnen, während sie sich auf die Ährenbildung vorbereiten. 2. Stunde der Tat: Auf den Feldern patrouillieren und gierige Vögel vertreiben. 3. Stunde des Abschieds: Weizenblüten für Kephale opfern und für eine reiche Ernte beten. Altes Bauernsprichwort: „Duftende Weizenblüten im Monat der Freiheit bringen volle Kornspeicher im Monat der Ernte.“
Achter Monat (Monat der Ernte) – Monat der Fülle Dank der Weisheit von Cerces wissen wir, dass die Zeit gekommen ist: Die Felder leuchten golden, der Weizen neigt sich schwer – die Ernte ist da. Dorfplan: 1. Stunde des Torwegs: Der Dorfvorsteher inspiziert die Felder und verkündet den Tag der Ernte. 2. Helle Stunde: Das ganze Dorf versammelt sich – Jung und Alt –, um in Gruppen zu ernten. 3. Stunde der Tat: Die geernteten Weizenbündel werden zur Tenne transportiert. 4. Stunde des Abschieds: Die ersten Zählungen werden vorgenommen und das Getreide zur Lagerung aufgeteilt. Ritual: Die erste Weizenähre wird dem Priester überreicht, der sie zum Altar von Oronyx bringt. Der Priester rezitiert die „Jährliche Danksagung“ aus der „Gebetssammlung von Oronyx“ und dankt für die Ernte, die das Jahr gebracht hat. Versammlung der Gemeinde: Am Tag der großen Ernte versammeln sich alle auf den Feldern. Die Ältesten leiten die Arbeit, junge Erwachsene ernten, Jugendliche transportieren die Garben und Frauen und Kinder sammeln verstreute Weizenähren, damit kein Korn verschwendet wird.
Neunter Monat (Monat des Webens) – Monat der Vollendung Unter Mnestias führender Hand wird die Arbeit des Jahres zu einem goldenen Teppich der Ernte gewebt. Dorfplan: 1. Helle Stunde: Felder räumen und für die Winterruhe vorbereiten. 2. Stunde der Tat: Weizenstroh auf den Boden zurückbringen, damit es die Erde nährt. 3. Stunde des Abschieds: Erntekränze flechten, um die Dorfstraßen und Türen zu schmücken. Altes Bauernsprichwort: „Legt das Stroh im Monat des Webens nieder, dann springt der Weizen des nächsten Jahres zum Leben.“
Zehnter Monat (Monat des Zwists) – Monat der Lagerung Nikadors Kriegstrommeln erinnern uns daran, dass Frieden hart erkämpft ist und die Kornspeicher für schlechte Zeiten gefüllt sein müssen. Dorfplan: 1. Helle Stunde: Überprüfen, ob die Kornspeicher gut verschlossen sind. 2. Stunde der Tat: Malzzucker für die Wintervorräte kochen. 3. Stunde des Abschieds: Dekorationen aus Weizenhalmen für die Türen basteln. Geheimnisse des Kornspeichers: Legt trockene Olivenblätter auf den Boden des Kornspeichers, um Schäden durch Insekten zu vermeiden. Verputzt die Wände des Kornspeichers mit einer Mischung aus Lehm und Asche, um Feuchtigkeit fernzuhalten. Steckt gesegnete Kräuterzweige in die Getreidehaufen, um Schädlinge abzuwehren.
Elfter Monat (Monat der Trauer) – Monat der Dankbarkeit Thanatos streicht mit seiner Hand über die Erde und erinnert uns an den kostbaren Kreislauf des Lebens. Dorfplan: 1. Helle Stunde: Die Zäune um die Weizenfelder reparieren. 2. Stunde der Tat: Der Erde ein Dankopfer darbringen. 3. Stunde des Abschieds: Die Ernte mit den Geistern unserer Vorfahren feiern. Ritual: Im Monat der Trauer errichten die Dorfbewohner am Rand der Felder Strohpuppen, die die Vorfahren symbolisieren, die das Land beschützen. Jede Familie legt ein Getreideopfer zu Füßen der Puppen nieder, um für ihren Schutz und die überlieferte Weisheit zu danken.
Zwölfter Monat (Monat des Glücks) – Monat der Planung Zagreus wirft seine Münze und erinnert uns daran, dass die Landwirtschaft voller Ungewissheiten ist. Dorfplan: 1. Stunde des Torwegs: Den winterlichen Himmelsschleier von Oronyx beobachten, um einen Blick auf das kommende Jahr zu werfen. 2. Helle Stunde: Die Saatgutreserven berechnen und die Anbaufläche für das nächste Jahr planen. 3. Stunde der Tat: Verbesserungen der Anbaumethoden besprechen. 4. Stunde des Abschieds: Das Wintersonnenwendfest feiern und für Glück im nächsten Jahr beten. Altes Bauernsprichwort: „Im Monat des Glücks solltet ihr eure landwirtschaftlichen Konten ausgleichen, dann wird die Aussaat im nächsten Jahr ruhig.“ Besondere Erinnerung: Wählt den richtigen Zeitpunkt, um den Himmelsschleier von Oronyx zu beobachten.
Möge der Fluss der Zeit von Oronyx unsere Felder nähren und möge der Vorhang der Ewignacht über dem Boden von Aedes Elysiae wachen.