Ein schweres technisches Handbuch mit vergilbten Seiten, das Baupläne und Berechnungsentwürfe enthält.
Wartungsprotokoll der Arena
Verfasser: Chefingenieur Daidalos Datum: Jahr 3875 des Lichtkalenders
Standortanalyse Auf Anweisung der Prophezeiung der Lanze des Zorns errichteten unsere Vorfahren die Arena in einem ruhenden Vulkan. Der Standort bietet zahlreiche Vorteile: Magma liefert unerschöpfliche Energie, die massive Gebirgsstruktur trägt das Bauwerk und der Absturzort des heiligen Speers ist nur drei Meilen entfernt, was göttlichen Schutz gewährt. Die Aufzeichnungen der Vorfahren vermerken jedoch drei potentielle Risiken: 1. Risse im Gestein an der Nordwestflanke, die verstärkt werden mussten 2. Ein unterirdischer Fluss, der das Fundament gefährden könnte 3. Trotz des ruhenden Vulkans bleibt das Magma aktiv
Gesamtplanung Die Arena ist in vier Hauptbereiche gegliedert, von unten nach oben: 1. Steinbruch (-300 bis -200 Fuß) 2. Steinmetzbereich (-200 bis -100 Fuß) 3. Seelenschmiedezone (-100 bis 0 Fuß) 4. Kampfzone (0 bis +200 Fuß über der Oberfläche)
Die Bereiche sind durch ein spiralförmiges Aufzugssystem verbunden, das von Magma angetrieben und über einen mechanischen Kern gesteuert wird. Diese Technologie stammt vom „Sohn des Daedalus“. Wegen technischer Unreife kam es jedoch zu zwei Vorfällen. Der erste ereignete sich im Jahr 3847 des Lichtkalenders: Die Zahnräder der Anlage verformten sich durch die Hitze, was das System zum Stillstand brachte. Glücklicherweise gab es keine Verletzten. Seitdem werden die Kernkomponenten aus Bergkupfer gefertigt, einem seltenen Metall, das hohen Temperaturen standhält.
Steinbruch Der Steinbruch ist stark gealtert und bedarf einer Renovierung. Die größte Herausforderung liegt darin, neuen Raum zu schaffen, ohne die Stabilität des Berges zu gefährden. Ursprünglich wurden herkömmliche Methoden genutzt, doch bei -270 Fuß führten Erschütterungen dazu, dass ein unterirdischer Fluss umgeleitet wurde. Das eindringende Wasser traf auf Magma und löste eine Explosion aus, bei der drei Handwerker ihr Leben verloren. Möge Nikador über ihre Seelen wachen. Nach diesem Vorfall änderten wir unsere Strategie: Mit Erkundungsstäben werden zunächst Wasseradern aufgespürt, bevor die Arbeiten fortgesetzt werden. An kritischen Stellen wurden zudem hitzebeständige Entwässerungsrohre aus Spezialkeramik installiert, eigens von der Töpfergilde in Castrum Kremnos angefertigt.
Steinmetzbereich Der Steinmetzbereich ist ein Meisterwerk der Handwerkskunst von Kremnos. Ein magmabetriebenes System leitet Hochtemperaturdampf über Kupferrohre zu Arbeitsstationen, um mechanische Arme anzutreiben. Diese Arme führen vorprogrammierte Schnitzarbeiten aus und steigern die Effizienz erheblich. Im Jahr 3845 des Lichtkalenders kam es jedoch zu einem Rohrbruch, der heißen Dampf freisetzte. Drei Statuen wurden zerstört, zwei Handwerker schwer verletzt. Die Ursache war Metallermüdung der Kupferrohre durch dauerhafte Hitze. Seitdem wird eine Legierung aus Bergkupfer und herkömmlichem Kupfer verwendet, um die Haltbarkeit zu verbessern.
Seelenschmiedezone Die Seelenschmiedezone muss erweitert werden, um den wachsenden Anforderungen der Rituale gerecht zu werden. Die Erweiterung vereint Ingenieurskunst und Zeremonienbedarf: Der Boden der ringförmigen Halle besteht aus wärmeleitendem Obsidian, unter dem ein komplexes Netz von Wärmerohren verläuft. Während der Rituale leitet die Magmahitze die Wärme durch die Rohre, erhöht die Raumtemperatur und ermöglicht die Übertragung göttlicher Energie auf die Statuen. Besonders beeindruckend ist die Gestaltung der Decke: Im Gewölbe wurden hunderte kleine Öffnungen in der Form der Lanze von Nikador eingearbeitet. Das durch die Öffnungen einfallende Sonnenlicht trifft exakt auf den Altar in der Mitte.
Kampfzone Das Herzstück der Kampfzone ist das Aufzugssystem des Großschwerts in der Mitte. Dieses Schwert ist nicht nur eine Säule des Gebäudes, sondern auch ein göttliches Artefakt, das über Leben und Tod entscheidet. Über ein komplexes System ist es mit der Magmaquelle verbunden, aus der es seine Kraft bezieht. Beim Anheben des Schwerts verändert sich der gesamte Arenaboden. Im Jahr 3829 des Lichtkalenders fiel das Aufzugssystem während eines Rituals aus und das Schwert blieb in der Luft hängen. Glücklicherweise war der Kampf bereits beendet, und es gab keine Verletzten. Untersuchungen zeigten, dass Verunreinigungen im Magma den Mechanismus blockierten. Seitdem wurde ein Filtersystem installiert und es wurden strikte Wartungsvorschriften eingeführt.
Wartungsempfehlungen 1. Zusätzliche Entwässerungssysteme im Steinbruch installieren 2. Dampfleitungen im Steinmetzbereich monatlich prüfen 3. Die wärmeleitende Schicht unter dem Altar der Seelenschmiedezone regelmäßig erneuern 4. Reparaturmaterial für Bodenrisse in der Kampfzone verbessern
Nachwort Die Arena wurde nach vielen Herausforderungen im Jahr 2523 des Lichtkalenders vollendet – vor über tausend Jahren. Die Nachfahren von Kremnos tragen die Pflicht, die jährliche Wartung fortzusetzen und Nikadors Gunst zu vergelten. Dieses Protokoll dient als Bewahrung der Geschichte und als Mahnung. Mögen kommende Generationen daraus lernen, die Arena weiter verbessern und Nikadors Vermächtnis in ewigem Glanz erhalten.