Stellungnahme zum Tempel des Karmesinrades
Eine offizielle Mitteilung bezüglich der Mönche des Tempels des Karmesinrades.

Stellungnahme zum Tempel des Karmesinrades

Seitdem die Xianzhou Luofu offizielle diplomatische Beziehungen zum Tempel des Karmesinrades aufgenommen hat, gab es zwischen den verschiedenen Kommissionen immer wieder Streitigkeiten über die Haltung gegenüber dem Tempel.

Als Vertreter der Verwaltungskommission möchte ich unsere Position gegenüber den anderen Kommissionen und der Zehn-Fürsten-Kommission noch einmal unterstreichen: Wir sollten jegliche weitere Zusammenarbeit mit dem Tempel des Karmesinrades ausschließen und die naive Vorstellung aufgeben, dass wir mit ihnen ein Bündnis eingehen könnten.

Während der Sitzungen in den letzten Tagen musste ich feststellen, dass viele Kollegen mit der Entscheidung der Verwaltungskommission nicht einverstanden sind. Manche halten mich sogar für herzlos und grausam. Deshalb möchte ich auf diese Frage näher eingehen, um weitere Missverständnisse zu vermeiden.

Erstens ist derzeit das einzige Xianzhou-Schiff, das Beziehungen zum Tempel des Karmesinrades aufgenommen hat, die Luofu. Bevor die Yaoqing und die Zhuming eine Entscheidung getroffen haben, sollten wir eine Vertiefung unserer Beziehung mit dem Tempel des Karmesinrades vermeiden. Und lasst uns nicht unsere Landsleute vergessen, die auf Reisen sind oder sich zurückgezogen haben.

Zweitens sind erst dreißig Jahre seit dem Dritten Krieg der Wesen des Überflusses vergangen. Viele Einheimische der Xianzhou verbinden mit der Bezeichnung „Wesen des Überflusses“ immer noch Hass und Blutvergießen. Und ich habe noch nicht einmal die tausendjährige Blutfehde zwischen den Foxianern und den Borisin erwähnt. Gegen einen solchen Hass können auch ein paar Tausend Mönche in so kurzer Zeit nichts ausrichten (so gutherzig und reinen Herzens sie auch sein mögen).

Drittens stellt sich die Frage, ob die Mönche weiterhin bereit wären, in dem maroden Tempel zu leben, sobald ein Bündnis mit dem Tempel des Karmesinrades besteht. Und selbst wenn, würden sie unweigerlich ins Fadenkreuz der Wesen des Überflusses geraten, nachdem sie sich mit uns verbündet haben. Könnten wir sie wirklich an diesem Ort verweilen lassen? So werden Gäste von Xianzhou nicht behandelt.

Falls wir sie also stattdessen auf der Luofu unterbringen, sollen wir sie dann daran hindern, ihre Bräuche und ihren Glauben zu praktizieren? So werden Gäste von Xianzhou auch nicht behandelt.

Lassen wir ihnen jedoch freie Hand, werden sie ihren Überzeugungen folgen und die Ausgeburten direkt von den Schlachtfeldern in ihren Tempel holen, um sie dort zu bekehren. Solange der Tempel durch das Universum wandert, mischen wir uns in ihre Angelegenheiten natürlich nicht ein. Aber wenn der Tempel auf der Luofu ansässig wäre, wie könnte man dann mit Sicherheit sagen, dass diese Ausgeburten nicht aus dem Tempel entkommen würden? Und wer ist dann verantwortlich, wenn sie ausbrechen und Unschuldige ermorden?

Da niemand von euch einen konkreten Plan für unser Zusammenleben vorgestellt hat, sollten wir diese Idee besser gleich verwerfen.

Zu guter Letzt ist euch möglicherweise nicht bekannt, dass Untersuchungen der Intelligenzia-Gilde zeigen, dass die 13.000 „Körper der Bodhisattwas“, die in der Nirwana-Halle des Tempels des Karmesinrades verehrt werden, aus biologischer Sicht noch immer „am Leben“ sind.

Ob und unter welchen Voraussetzungen sie jemals erwachen werden, wissen wir nicht, ebenso wenig, ob sie sich danach in „hochgeschätzte Mönche“ oder in „Ausgeburten des Überflusses“ verwandeln werden.

An dieser Stelle möchte ich deshalb im Namen der Verwaltungskommission noch einmal unsere Position unterstreichen: Wir sollten jegliche weitere Zusammenarbeit mit dem Tempel des Karmesinrades ausschließen und die naive Vorstellung aufgeben, dass wir mit ihnen ein Bündnis eingehen könnten.

Huifu, Leiter der Verwaltungskommission