Ein langer Traum, fragmentarisch aufgezeichnet, mit gemurmelten Sätzen, die davon erzählen, wie die Kernflamme der Erde tief in Dan Hengs Geist nachhallt.
Ein Bruchstück aus dem Traum von der „Erde“
Nachdem ich die Kernflamme der Erde bekommen hatte, versank ich manchmal in langen Träumen.
Ich denke, das könnte daran liegen, dass die Kernflamme der Erde mit mir in Resonanz stand. Diese Traumlandschaften bestanden oft aus fragmentierten, irrationalen Empfindungen, die sich nicht im Langzeitgedächtnis speichern ließen. Ich konnte nur meine flüchtigen Eindrücke festhalten, unlogisch und ungenau.
Ein riesiger Baum füllte mein ganzes Blickfeld aus, sein Blätterdach verdeckte den Himmel. Jedes fallende Blatt wurde lebendig. Unzählige Geschöpfe rannten auf mich zu und umringten mich Schicht für Schicht. Vögel ließen sich auf meinen Schultern nieder. Chimären spielten zu meinen Füßen und drängten sich an mich. Ich fühlte mich wie ein langsames Droma, das über den Großen Baum wachte. Dann sprach der Baum zu mir: „Ich sterbe.“ Ich spürte es auch. Der Große Baum stand wirklich kurz vor dem Tod.
„Wenn ich sterbe, begrabe mich bitte. Aber wie begräbt man einen Baum? Bring mich zu den Zimmerleuten in jenem Dorf. Sie sollen aus meinem Körper ein großes Schiff bauen. Dann setze dich gemeinsam mit diesen Kleinen auf mich und verlasse dieses Land.“
Ich nickte schweigend. Der Große Baum erhob erneut seine Stimme und sagte:
„Die Sonne geht auf und unter, oder nicht? Bleib so bei mir und beschütze mich hundert Jahre lang.“
„Bitte segle diese hundert Jahre lang mit dem Holzschiff weiter und warte auf mich. Ich verspreche dir, dass ich zu dir zurückkommen werde.“
Der Große Baum verlor kein einziges Blatt mehr und fiel auch nicht um. Aber irgendetwas in seinem Inneren schien plötzlich zusammenzubrechen. Der gewaltige Baum war tot. Ich ging ins Dorf. Nachdem ich den Dorfbewohnern alles erzählt hatte, fingen sie an, ein riesiges Schiff aus dem Großen Baum zu bauen. Mit der Zeit begann das Holz zu verrotten, aber sie ersetzten die alten Planken durch neue ... Schließlich war das Schiff fertig und bereit, in See zu stechen.
Ich lud alle Lebewesen ein, an Bord zu kommen, und wir trieben langsam auf dem Wasser. Ich sagte mir, dass ich von diesem Moment an hundert Jahre warten würde. Genau wie der Große Baum gesagt hatte, geht die Sonne im Osten auf und im Westen unter, wo sie in Stille und Flammen versinkt. Das war die erste Sonne. Bald ging die Sonne erneut auf und unter. Ich zählte in meinem Herzen. Das war die zweite ... Und dann verlor ich den Überblick, wie viele ich gesehen hatte.
Als ich wieder zu mir kam, segelte das Holzschiff bereits unter den Sternen. In den Weiten der Galaxie erblickte ich in der Morgendämmerung einen einzelnen Stern, der still funkelte.
Erst da wurde mir klar: „Hundert Jahre sind bereits vergangen.“
Es war nur ein Traum für eine Nacht. Ich habe einmal jemanden sagen hören, dass Mythen Traumlandschaften sind, die von vielen geteilt werden, und Traumlandschaften sind Mythen für einen allein. Was diese Traumlandschaft aussagen sollte, weiß ich nicht. Vielleicht war es nur die Projektion eines Wunsches.