Tagesbuch eines Offiziers von Kremnos
Das persönliche Tagebuch eines Offiziers aus Kremnos, das seinen Alltag und die kleinen Erlebnisse im Dienst festhält.

Tagesbuch eines Offiziers von Kremnos

Möge Nikador unter der Lanze des Zorns unsere Ehre bezeugen
Leonidas, 5. Trupp, 3. Bataillon

Trainingsmonat, Tag 1
Heute habe ich das Kommando über eine neue Rekruten-Truppe übernommen – 26 Männer, die meisten noch grün hinter den Ohren. Doch einer fiel mir auf: Clitun. Ein Waise, auf der Straße großgeworden ... kein Wunder, dass in seinen Augen ein glühender Funken brennt. Aus Erfahrung weiß ich: Wer von klein auf leidet, kann, wenn er überlebt, Großes erreichen.

Bei der Routine-Ansprache habe ich noch hinzugefügt: „Ab dem Moment, in dem ihr das Lager betretet, seid ihr nur noch eines: das Schwert Nikadors. Ein Schwert muss nicht nachdenken, es muss nur scharf bleiben.“

Ich hoffe, Clitun versteht das.

Trainingsmonat, Tag 3
Das Grundlagentraining für die Fitness begann heute.
Die neuen Rekruten waren alles andere als begeistert vom Granatapfelsaft und beschwerten sich über den bitteren Geschmack. Ein reicher Junge fragte, warum er nicht gekühlt sei. Ich befahl ihnen, doppelt so viel zu trinken – das ist das einfachste Zeichen von Ehre. Wer das nicht erträgt, ist nicht als Krieger von Kremnos geeignet.
Clitun stach heraus. Er forderte freiwillig das doppelte Gewicht an Trainingsplatten. Ich hielt ihn nicht auf. Ein Soldat, der das Mühsal sucht, hat eine vielversprechende Zukunft.

Heute auf dem Trainingsplan:
1. 50 Sprints den Hügel hinauf und herunter
2. Nahkampf mit schweren Gewichten
3. Waffenwartung vor dem Schlafen

Trainingsmonat, Tag 7
Heute musste ich einen Streit schlichten: Zwei Rekruten kämpften um einen Übungsschild. Es ist gut, wenn Kremnosianer für Ehre kämpfen, aber sie haben die falsche Zeit und den falschen Ort gewählt.

Strafe: Beide müssen das dreifache Gewicht an Felsplatten tragen und bis zur Morgendämmerung um das Lager marschieren. Außerdem soll der Schild direkt vor ihnen befestigt werden – wenn sie es so sehr wollen, dann sollen sie es während des gesamten Marsches sehen.

Trainingsmonat, Tag 12
Unfallbericht: Nr. 07, Jansen, stürzte beim Training von einer Klippe.
Maßnahme: Sein Name wird traditionsgemäß auf dem Steinmonument am Trainingsplatz eingraviert.

Dies ist der zweite tödliche Vorfall in diesem Monat. Die Rekruten sind betrübt, aber ich sagte ihnen: „Im Training zu fallen ist eine Ehre. Besser, als im Bett zu sterben.“

Trainingsmonat, Tag 15
Ich erhielt eine Anfrage vom Inspektor: Die Unfallrate sei zu hoch. Meine Antwort: Seit der Gründung von Castrum Kremnos trainieren wir keine Soldaten, sondern formen Waffen. Waffen müssen gehärtet, geschliffen und manchmal nach dem Zerbrechen neu geschmiedet werden.

Als ich Clituns heutige Leistung sah, wusste ich, dass es der richtige Weg ist. Im Nahkampf zerbrach er drei Schwerter, doch er gab nicht nach. So muss ein Krieger von Kremnos sein.

Trainingsmonat, Tag 20
Disziplinarmaßnahmen:
1. Nr. 13, mangelhafte Waffenwartung, Nachtlauf
2. Nr. 04, Feigheit im Training, Nachdenken in der Ecke
3. Nr. 21, Verstoß gegen Rüstungspflegevorschriften, Gehaltskürzung
Heute zeigte ich den Rekruten einen echten kremnosianischen Schild. Er hat zahllose Schlachten überstanden und der Rand ist noch immer scharf wie ein Messer. Ich sagte: „Eines Tages werdet ihr so einen Schild tragen. Wenn ihr bis dahin überlebt.“

Trainingsmonat, Tag 25
Clitun besiegte in einem Duell einen erfahrenen Veteranen. Die alten Krieger waren empört und sahen den Sieg eines Rekruten als Respektlosigkeit an. Doch ich unterstütze ihn. Castrum Kremnos braucht keine bescheidenen Kämpfer, sondern solche, die gewinnen wollen, die es nach dem Triumph dürstet.

Ich habe Clitun für die Prüfung bei der Gottesschild-Brigade empfohlen. Seine Leistung verdient diese Chance.

Trainingsmonat, letzter Tag
Monatliche Auswertung:
1. Überlebt: 19 (qualifiziert)
2. Verletzt: 12 (unter den Erwartungen)
3. Befördert: 3 (angeführt von Clitun)
Gesamtbewertung: Diese Rekruten zeigen gutes Potenzial. Sie haben verstanden, was der Geist von Kremnos ausmacht. In ihren Augen brennt Feuer – das reicht aus.
Als ich noch ein Rekrut war, sagte mein Ausbilder: „Castrum Kremnos braucht keine feigen Überlebenden.“ Heute gebe ich diese Worte weiter. In ihren Gesichtern sehe ich mein früheres Ich.
Der Krieg braucht keine perfekten Krieger, nur diejenigen, die bereit sind, sich dem Tod zu stellen. Und nun sind meine Rekruten bereit.

Neue monatliche Notizen
Neue Mission erhalten: Begleitung eines Versorgungskonvois zum Grenzfort. Dies wird die erste echte Schlacht für die Rekruten.
Ich habe ihnen nicht gesagt, dass in den letzten vier Wochen auf dieser Versorgungsroute bereits drei Trupps verloren gingen. Diese Details brauchen sie nicht zu kennen. Ein Krieger von Kremnos muss nur eines kennen, und zwar seine Pflicht: zu kämpfen bis zum Tod.

Neuer monatlicher Vorbereitungsbericht:
1. Vorräte an Granatapfelsaft auffüllen
2. Waffenübergabe organisieren
3. Auswahl der Nachtwachen
4. Trainingsplan anpassen (Schwerpunkt: Nachtkämpfe)