Erfundener Reisebericht
Dies scheint das Ende eines Briefes zu sein, den ein Mitglied der Schiffsbesatzung an ein Familienmitglied geschrieben hat, das schon lange bettlägerig ist.

Erfundener Reisebericht

„Ich glaubte, du könntest dir in der Traumlandschaft wenigstens einen Hauch deiner Lebenslust bewahren. Deshalb bin ich auch hierhergekommen. Aber diese Traumlandschaft ist keineswegs schöner als die Realität. Deshalb werde ich selbst Träume weben.“

... Ich hoffe, du fühlst dich wieder besser, Yaffu.
Meine Arbeit geht weiterhin gut voran. Ich habe gerade die Vergoldete Stunde verlassen und werde an Bord der Feldspat Lumina zum Augenblick der Sonne reisen. Die Dinge, die ich hier gesehen habe, sind einfach unbeschreiblich.
Obwohl die Leute in der Vergoldeten Stunde sehr beschäftigt sind ...
...
Hmm, obwohl die Leute hier so viel zu tun haben, strahlen sie auch Würde aus. Jeder Einzelne hier kann sich selbst verwirklichen und sie haben eine perfekte Work-Life-Balance erreicht. Sie schaffen ständig Neues und halten diese Welt dadurch am Laufen. Und wenn der Tag vorbei ist, haben sie Zeit, ihre Kinder an die Hand zu nehmen und nach Hause zu spazieren, während es in der Nachbarschaft nach leckerem Abendessen duftet.
Trotz ihrer vollen Terminkalender haben sie immer noch Zeit, zum Nachthimmel hinaufzuschauen.
Ich wünschte, du könntest diese pulsierende Welt auch bewundern ...
Deshalb musst du alles dafür geben, weiterzuleben, ja? Der Tag, an dem es eine Methode gibt, um Krankheiten wie die deine zu behandeln, wird bestimmt kommen.

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Wie geht es dir, Yaffu? Wie ich hörte, kannst du zwar immer noch nicht das Haus verlassen, aber du kannst jetzt wieder aufstehen und dich etwas bewegen.
Auch wenn ich dich erst vor Kurzem wiedergesehen habe, vergeht die Zeit nur schleppend. Aber wenn ich daran denke, wie viel Freude es dir macht, die Welt durch meine Augen zu sehen, kommen mir meine Reisen gar nicht mehr so anstrengend vor.
In diesem Moment nähern wir uns der Goldenen Stunde. Auf den ersten Blick scheint dieser Ort nur so vor Luxus und Dekadenz zu strotzen, aber die Bewohner sind ehrlich und respektvoll miteinander. Hier lässt es sich gut aushalten.
...
Außerdem ist dieser Ort wirklich sicher.
Klar, normalerweise könnten wir es uns nicht leisten, Penacony zu besuchen, aber ich arbeite hier ja ... In Zukunft werde ich vielleicht genug Geld zusammengespart haben, damit auch du herkommen kannst. Auf dem Schiff, auf dem ich arbeite, sind viele wichtige Leute an Bord, die nicht mit dem Trinkgeld geizen.
Versprich mir, dass du um jeden Preis weiterleben wirst, in Ordnung? Eines Tages ... werden wir gemeinsam träumen.

...

Yaffu, wusstest du, dass es auch in der Traumlandschaft Akademien gibt? Weißt du noch, wo wir uns das erste Mal getroffen haben?
Aber im Gegensatz zu unserer Akademie ist die Origami-Akademie wirklich beeindruckend. Wie soll ich das nur erklären ... Wenn ich mir die Studenten hier ansehe ... Sie machen einen so klugen Eindruck, dass ich mich nicht einmal traue, ein Gespräch mit ihnen zu beginnen.
Da aber auch Fremdlinge die Akademie besuchen dürfen, wünsche ich mir nichts sehnlicher, als hier mit dir an meiner Seite zu sitzen.
Du darfst mich niemals verlassen, auch wenn es dich große Anstrengung kostet. Sonst würde ich sehr ... traurig sein.

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Wir sind gerade auf dem Weg zur Blauen Stunde. Die Landschaft ist einfach wunderschön ...
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Aber egal, wo man hinsieht, überall laufen üble Gestalten und allerlei Schwindler herum, es herrscht Verzweiflung ... Dieser Ort ekelt mich jedes Mal aufs Neue an.
Yaffu ... Yaffu ...
Nein ...
Was bringt uns diese Scharade noch? Diese Lügen ... Haben sie noch einen Sinn?