Ein von der Familie Bluthund verteiltes Einsatzhandbuch, in dem eine große Anzahl vergangener Verkehrsunfälle in der Traumlandschaft sowie die Nachuntersuchungen und Befragungen festgehalten sind.
Kompendium der Verkehrsunfälle auf dem Traumweg
Wir bitten die Sicherheitschefs aller Regionen, sich die folgenden Materialien angesichts der Veränderung der aktuellen Lage auf Penacony aufmerksam durchzulesen.
Fall 1 Beim Besuch der Goldenen Stunde ist ein Omnic-Tourist vor einem Aussehensveränderungsstudio mit einem Hochgeschwindigkeits-Utopon kollidiert. Bei dem Unfall wurde eine Partei (der Fahrer) aus dem Traum gerissen und auch sein Fahrzeug erlitt Schaden. Die Kleidung des Omnic-Touristen wurde zwar beschädigt, doch er selbst blieb offenbar unverletzt. Durch den Unfall hatten sich Teile des Fahrzeugs mit dem der Memoria-Simulation entstammenden magnetischen Körper des Omnic-Touristen verbunden. Selbst nach Verlassen des Traums bestand dieser Eindruck als Phantomempfindung weiter. Der Omnic-Tourist unterzog sich schließlich einer „kognitiven Operation“ in der Traumlandschaft, bei der die Teile erfolgreich entfernt werden konnten.
Befragung des Unfallbearbeiters: „... Also, das wurde natürlich ziemlich laut. Das Utopon ist schließlich öffentliches Eigentum ... Aber ihr habt ja keine Ahnung, wie lustig das Ganze war. Es war, als wäre jemandem plötzlich eine Trompete gewachsen! Hahaha! ... Äh, die Aufnahme läuft bereits, oder? Ähm, dann lasse ich das lieber mit den Witzen. Der Körper des Omnic-Touristen war extrem robust und stabil, daher waren äußere Schäden praktisch ausgeschlossen. Sollte sich also noch mal ein ähnlicher Unfall ereignen, sollte die Sicherheit von Gästen anderer Spezies an erster Stelle stehen ... Nein, nein, nein! Ich wollte keine anorganischen Wesen diskriminieren! Könnten wir mal kurz sachlich bleiben? Bei Touristen die psychologische Unterstützung benötigen, sollte ein Ansprechpartner der Familie Iris kontaktiert werden ...“
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Fall 18 Als ein Traumgast mithilfe eines Flipperautomaten von einer Region in eine andere reiste, wurde er aufgrund einer technischen Störung bereits losgeschickt, bevor der Stopper die korrekte Position erreicht hatte. Dadurch prallte das Geschossfahrzeug zweimal auf und kollidierte mit mehreren Personen. Fünf Personen wurden sofort aus dem Traum gerissen und vierzehn weitere in der Umgebung standen unterschiedlich stark unter Schock. Der Traumgast erlitt ebenfalls nachweislich einen Schock, wurde später allerdings mehrfach bei dem Versuch gesehen, den oben beschriebenen Vorfall mithilfe des Flipperautomaten nachzustellen.
Befragung des Unfallbearbeiters: „... Es besteht eine Chance von 80 %, dass das Opfer für einige Monate den Verstand verlieren wird. Was danach passieren wird, kann ich nicht sagen. Außerdem sind solche technischen Störungen bei unseren Flipperautomaten recht selten. Wir haben den Fall an die Technikabteilung weitergeleitet. Es stellte sich heraus ... dass sich jemand an dem Automaten zu schaffen gemacht hatte. Daraufhin haben wir die Ermittlungen an die Familie Bluthund übergeben. Der Täter wurde nie gefunden. Also haben wir ... Na ja ... Wir haben den Maskierten Narren öffentlich die Schuld daran gegeben ... Richtig gehört. Dagegen wird niemand etwas einzuwenden haben! Dieser Vorfall hat uns gezeigt, dass ... die Zuständigen der einzelnen Augenblicke regelmäßig die Bremssysteme ihrer Flipperautomaten überprüfen sollten.“
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Fall 63 Ein Tourist wurde als vermisst gemeldet. Ein Bekannter der vermissten Person berichtete, dass sie in einem „Steinway Falcon“ losgefahren ist und versucht haben soll, vom Augenblick der Dämmerung direkt in den Augenblick des Tagesanbruchs zu fahren. Nach dem Vorfall hat die Familie Eichenblatt sofort mit der Suche begonnen, doch leider ohne Erfolg. Auch das Hotel der Realität konnte den vermissten Kunden nicht erreichen. Nach einigen Tagen wurde das gesuchte Fahrzeug in einer Traumspalte gefunden. Es war komplett leer. Als die Hinweise vor Ort untersucht wurden, schaltete sich das PR-Team der Familie ein und vertuschte sämtliche Details rund um den Unfall. Mehrere Jahre nach dem Vorfall wurde der Tourist in ███ gefunden. Zudem war er ████████████████████.
Befragung des Unfallbearbeiters: „... Wir möchten allen Touristen dringend dazu raten, die einzige offiziell anerkannte Methode zur Fortbewegung zwischen Augenblicken (Transport über das Hotel) zu nutzen. Das steht im Traumlandschaft-Reiseführer geschrieben und ist extrem wichtig. Außerdem möchten wir alle Familienmitglieder, die mitbekommen, dass ein Kunde auf andere Weise reisen will, dazu anhalten, dies zu unterbinden. Aber falls das nicht möglich sein sollte, dann ist das eben so. Zudem hielten wir diesen Vorfall damals für frei erfunden. Wir bitten alle Familienmitglieder, ihre Wahrnehmung in folgendem Punkt zu vereinheitlichen: ███ existiert in der Traumlandschaft nicht!“
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Fall 114 Diverse Fahrzeuge wurden in eine Massenkarambolage verwickelt, als ein frisierter Flambosaurus plötzlich in die Mitte der Ringstraße stürmte, die um die Origami-Akademie herum verläuft. Eine Person wurde aus dem Traum gerissen und es kam zu einem hohen Sachschaden. Dieser belief sich insgesamt auf über eine Milliarde Alfalfa-Credits. Die Ermittlungen haben ergeben, dass dieser Unfall mutwillig verursacht wurde. Der für den Unfall verantwortliche Flambosaurus gehörte einer Einzelperson. Man geht davon aus, dass ein Streit unter Schülern Grund für den Unfall war. Der Vorfall hatte schwerwiegende Folgen.
Interview mit dem Unfallbearbeiter: „... Ein solcher Vorfall darf sich auf keinen Fall wiederholen. Mir ist klar, dass diese Sache am Campus eine Welle kreativer Inspiration hervorgebracht hat, aber so etwas in Penacony noch mal passiert, war’s das! Diese Schüler sind unsere Zukunft! Und wenn ihre Eltern herkämen und deswegen einen Aufstand machen würden, würde es mich auch nicht wundern, wenn Herr Alfalfa uns alle auf der Stelle feuern würde! Was auch passiert, wir müssen uns mit der Schule einig sein und für mehr Sicherheitskontrollen auf dem Campus sorgen. Wir dürfen die Schüler nicht einfach alles Mögliche anschleppen lassen! Das Sicherheitspersonal beschlagnahmt wöchentlich fünf oder sechs Speicherbereich-Meme ... ... Was soll das heißen, sie sind zu beschäftigt damit, Bananen zu essen, um sich darum zu kümmern?!“