„Sonderausgabe zum Traumlicht-Jubiläum“ (Auszug)
Eine Sonderausgabe des Schulmagazins, herausgegeben vom Presseclub der Origami-Akademie. Sie berichtet über den großen Erfolg des Traumlicht-Jubiläums und enthält Interviews mit verschiedenen Ständen und Studenten.

„Sonderausgabe zum Traumlicht-Jubiläum“ (Auszug)


Vorstellung der Stände
Wie ihr alle wisst, soll es beim diesjährigen Traumlicht-Jubiläum wieder einmal eine historische Anzahl von Ständen geben. Neben den Begrüßungsständen, die von der Fakultät selbst organisiert werden, wurden von Schülern und Vereinen ganze zweihundert weitere Stände beantragt. Bei so vielen Anträgen bleibt der Akademie nichts anderes übrig, als die Berechtigung der Stände strenger zu prüfen. Anträge von Ständen, für die es keine klaren Pläne gibt oder die voraussichtlich nicht das Interesse der Besucher wecken, werden abgelehnt. Wir bitten all unsere passionierten Teilnehmer um Verständnis.
Im Folgenden sind mehrere Untersuchungsberichte von Ständen für das diesjährige Schuljubiläum aufgeführt.


Kuchenstand
Der Betreiber dieses Stands hat sich offensichtlich gründlich über die Zubereitung vorzüglicher Desserts informiert. Er hat es sogar geschafft, die eher unspektakulär schmeckenden Eichen-Biskuitrollen so anzurichten, dass der ganze Campus verrückt danach ist. Die trendige Nachspeise hat die Akademie im Sturm erobert. Das neue, ansprechende Aussehen hat natürlich seinen Preis. Wir können uns nicht vorstellen, dass sich der durchschnittliche Schüler den stolzen Preis von satten 100.000 Alfalfa-Credits leisten kann.

Bewertung der Redaktion – 4/10.
Grund für diese Bewertung:Die Aufmachung ist neu und originell und der Geschmack ist auch in Ordnung, aber der Preis ist einfach nur absurd. Wir wünschten, der Betreiber dieses Stands hätte ein besseres Verständnis von der durchschnittlichen Kaufkraft der Schüler an der Origami-Akademie und würde seine Preise nicht an seiner persönlichen Finanzlage festmachen.


Spielzeugstand
Dafür, dass er schon lange nicht mehr angesagt ist, gibt es immer noch überraschend treue Fans des „Schlafenden Bananenaffen“ auf dem Campus. Aus derzeitiger Sicht sind die Affenpuppen einfach nicht ansprechenden genug, als dass sie zu einem Trendspielzeug werden könnten, und es mangelt auch an Begleitmedien. Schüler jagen ständig neuen Trends hinterher. Es wird sich sicher schon bald gar keiner mehr für den Affen interessieren. Die Verkaufsdaten des Stands haben unsere Einschätzung bestätigt: Zur Zeit der Bewertung der Redaktion wurde erst 1 Affenpuppe verkauft. Wir suchen derzeit fieberhaft nach diesem einen Käufer. Weitere Berichte folgen hoffentlich in Kürze.

Bewertung der Redaktion – 1/10.
Grund für diese Bewertung:Es ist extrem wichtig, die aktuellen Interessen seiner Mitschüler zu kennen.


Verbandsstand
Das abwechslungsreiche, bunte Campusleben macht die Origami-Akademie aus. Deshalb haben wir beschlossen, den Werbeständen des Schülerverbands einen Besuch abzustatten. Die Werbeveranstaltung des Literaturverbands war besonders interessant. Interessierte Schüler können direkt vor Ort an einer Veranstaltung rund ums Geschichtenschreiben teilnehmen und erhalten dabei Unterstützung von erfahrenen Mitgliedern. Wer eine besonders gute Geschichte hat, wird gebeten, sie laut vorzulesen. Unseren Informationen zufolge sind sämtliche Mitglieder des Literaturverbands ausgebildete Redner und bereits auf mehreren Musikpartys aufgetreten.
Wenn eine Geschichte besonders schlecht ist, wird sie als Manuskript ausgedruckt und von den Mitgliedern aufgegessen. Wir haben schon mindestens fünfmal mit ansehen müssen, wie dieses Verhalten zu einer Lebensmittelvergiftung führte. Aus Sicherheitsgründen würden wir literarisch unbegabten Schülern eher von der Teilnahme an dieser Veranstaltung abraten.

Bewertung der Redaktion – 8/10.
Grund für diese Bewertung:Sie haben erfolgreich bewiesen, dass Gedichte und Lieder das Gleiche sind. Leider scheint ihnen der Unterschied zwischen Geschichten und Delikatessen nicht ganz klar zu sein.


Was sagen die Schüler?
Das Traumlicht-Jubiläum ist eine Veranstaltung, die für alle auf dem Campus gedacht ist, und die Meinung der Schüler ist uns extrem wichtig. Deshalb sind wir losgezogen, um einige von ihnen zu befragen. Dann wollen wir mal sehen, was sie zu der Jubiläumsveranstaltung zu sagen hatten.


„Ich bin sehr zufrieden. Das diesjährige Traumlicht-Jubiläum hat erfolgreich den freien Geist und den Einsatz der einzelnen Schüler zur Geltung gebracht. Als Vertreter der Wohlstands-Fakultät finde ich es einfach wunderbar, zu sehen, wie sich meine Mitschüler einbringen. Ich hoffe, dass diese Veranstaltung allen die Möglichkeit bietet ... sich selbst und ihren eigenen Stil zu feiern!“
– Interview mit einem Pepeshi-Studenten

Antwort der Redaktion:Wir haben den hier Befragten leider falsch identifiziert. Aber seine Freude ist echt!


„Könnt ihr mein Gesicht unkenntlich machen? Danke, dann fange ich mal an. Ehrlich gesagt ist dieses Jubiläum ein absoluter Reinfall. Es ist einfach sterbenslangweilig. Wie kann es denn sein, dass es mehr Spaß macht, in einer Band zu sein, als einfach eine Party zu feiern? Ich finde ja, die Schule sollte sich komplett da raushalten und die Schüler machen lassen!“
– Interview mit einem Schüler der Wohlstands-Fakultät

Antwort der Redaktion:Unsere Forschungsdaten zeigen allerdings, dass die Schüler mit der Gestaltung der Musikparty eigentlich ziemlich zufrieden sind. Dieser „Partykönig“ scheint ein wenig voreingenommen zu sein. Seine Aussagen sind also mit Vorsicht zu genießen.


„Ich mag Affenpuppen halt, okay?! Was ist so schlimm daran? Ist es wirklich dermaßen peinlich, eine aus der Mode gekommene Figur zu kaufen? Ich finde ja, diejenigen, die alle paar Tage neue Interessen haben, sind Heuchler! Ihr seid einfach nur Idioten, die den Trends hinterherrennen. Erbärmlich!“
– Ein Interview mit dem Affenpuppenkäufer

Antwort der Redaktion:Jeder kann mögen, was er will. Wir sind dennoch der Meinung, dass manche Dinge ästhetisch ansprechender sind als andere.


„Ich freue mich ja schon so auf die diesjährige Musikparty! Da ich von der Harmonie-Fakultät ausgewählt wurde, gibt es niemanden, der besser dafür geeignet ist, die Band zu leiten, als mich. Ich werde den Zuhörern mein musikalisches Talent zeigen ... und für euch alle strahlen!“
– Interview mit einem Schüler der Harmonie-Fakultät

Antwort der Redaktion:Selbstvertrauen ist etwas Tolles. Der Auftritt dieses Schülers auf der Musikparty wird sicher ganz wunderbar!

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