„Ich hinterlasse diesen Brief hier. Für den Fall, dass ich nicht zurückkehre, soll dieser Brief die Geschichte einer Weggefährtin erzählen, der ich in
Orkron begegnet bin. Die Reise auf die andere Seite war gefährlich, und ich habe es ihr zu verdanken, dass ich sie überstanden habe.
Als ich ihr zum ersten Mal begegnete, kam es mir so vor, als verfolge sie ein bestimmtes Ziel, vielleicht wollte sie Rache üben. Doch schon bald wurde mir klar, dass das nicht der Fall war. Wenn man von Hass zerfressen ist, kann man das nicht lange verbergen. Sie war erstaunlich gelassen und zeigte nur gelegentlich Anzeichen von Kummer ...... Sie hatte schon viele Welten durchquert, bevor sich unsere Wege kreuzten, und zahlreiche Lebenserfahrungen gesammelt. Wir kochten gemeinsam und errichteten Lager in der Wildnis. In sternlosen Nächten lauschte sie meinen Geschichten und schmiedete mit mir Pläne für den nächsten Tag. Meistens aber schwiegen wir auf unserer Reise. Der Schnee in dieser Gegend war purpurrot und schmeckte herrlich süßsauer nach Himbeeren.
Sie hatte zwar ihren Geschmackssinn fast komplett verloren, aber sie mochte die Schneekrapfen aus
Orkron, die ich für sie zubereitete ...
... Bevor ich sie kennenlernte, hatte ich unzählige Jahre damit verbracht, durch den Fluss der
Nichtigkeit zu waten. Sie reichte mir ihre Hand, und gemeinsam wanderten wir diesen Fluss entlang. Jetzt ist es an der Zeit, dass sich unsere Wege wieder trennen, obwohl ich das Ufer noch immer nicht erreicht habe und nicht weiß, was mich erwartet ... Trotzdem will ich meine Reise nicht unterbrechen. Das Leben ist ein Weg mit einem einzigen Ziel, und bis ich dort angekommen bin, werde ich weitergehen. Sie würde bestimmt das Gleiche tun.“
– Eine Notiz von Frebass