Verfügbar auf Figurenstufe 80
Bis heute dreht sich der göttliche Webstuhl unaufhörlich, und zahlreiche Kleidermacherinnen schweben in der Luft. Niemand weiß, warum sie tanzen oder warum sie sich ausruhen.
„Kleidermacherin, bitte gehe zum Platz. Wir haben Gäste, die von weit her angereist sind ...“
Die Szene hatte sich schon unzählige Male abgespielt. In der Vergangenheit war sie immer diejenige, die die Hand ausstreckte, und jetzt waren es andere, die sie suchten.
In diesem Moment stand ein junger Mann in silberweißer Rüstung dort, sein jugendliches Gesicht von Hass und Blutflecken entstellt.
Das Mädchen im lila Kleid blieb still und hinterließ überall, wo sie hinging, eine Spur der eisigen Umarmung des Todes, vermischt mit dem vollen Duft der Blumen.
Eine Diebin, so verstohlen wie eine Katze, verschwand aus Okhema, aber sie tat es als bloßen dummen Streich ab.
Das Mädchen, warm wie ein schwaches Licht, hatte einst alle ihre Narben geheilt.
Und dann war da noch der Kronprinz aus dem fremden Land, der stolze Gelehrte —
„Wenn ein Faden nicht genug ist, dann lass eine Myriade von Fäden den Himmel erheben ...“
Sie suchte nach verschiedenen Fäden des Schicksals und verwebte sie zu einem widerstandsfähigen Netz. Dieses Netz würde sich auf die Kernflammen der Titanen zubewegen und sie in einer neuen Welt erneut entzünden.
„Die Erben von Chrysos werden gemeinsam eine strahlend helle Zukunft weben.“
Während einer kurzen Pause trat sie ans Fenster und blickte auf die geschäftige Stadt Okhema hinunter.
„Kleidermacherin, brühe mir bitte noch eine Tasse heißen Tee.“
Sie erschauderte leicht, doch ihr Herz war nicht länger von den Sorgen der Vergangenheit bewegt.
Unsichtbare goldene Fäden fielen aus ihren Fingerspitzen und verflochten sich mit dem Puls und Herzschlag des Stadtstaates, mit dem Flüstern des Windes, mit dem Prasseln des Regens – alles hallte unter ihrer Berührung wider, wie Inspiration, beschworen vom Gott der Romantik, pulsierend mit dem Versprechen neuen Lebens.
Nach langem Nachdenken packte sie sorgfältig die kunstvollen Kleidungsstücke weg, die sie in ihrer Jugend gefertigt hatte.
„Auch wenn ich am Ende nichts als schlichte Kleidung tragen muss ...“
Der Legende nach widmet jeder Anhänger Mnestias sein ganzes Leben der Herstellung dessen, was er für die ultimative Schönheit hält, um es seiner Gottheit zu präsentieren.
Es ist lange her, seit sie schöne Kleidungsstücke angefertigt hat.
Doch hat sie nie aufgehört, die Fäden des Schicksals zu weben.