Verfügbar auf Figurenstufe 80
Im offiziellen Klassifizierungssystem des Krieges um den Heiligen Kelch wird der Mann als Bogenschütze kategorisiert. Diese Bezeichnung mag wie eine subtile Verhöhnung für jemanden wirken, dessen wahres Wesen sich um Schwerter dreht, doch den Mann selbst stört dieser scheinbare Widerspruch überhaupt nicht.
„Seien wir mal realistisch: Ist es nicht viel effizienter, Feinde aus der Ferne auszuschalten, als ihnen direkt gegenüberzutreten?
Oder hast du von mir erwartet, dass ich mich wie diese Schwertmeister verhalte und verheerende Lichtstrahlen entfessele, die alles dem Erdboden gleichmachen? Sei nicht albern. Ich bin nur ein gewöhnlicher Mensch ohne ihre überwältigenden magischen Energiereserven.“
Entgegen seinen Aussagen zögert der Mann jedoch nie, in den Nahkampf zu treten, wenn die Situation es erfordert. Mit seinem nahezu unendlichen Vorrat an „Kanshou und Bakuya“ nutzt er verblüffend komplexe Schwertkünste, die seinen Gegnern die Verteidigung schwer machen.
„Wenn normale Kugeln das schaffen würden, würde ich mir den ganzen Aufwand sparen.
Aber wenn du diesen Trick wirklich lernen willst, dann verbringe etwas Zeit in der Küche. Beginne damit, gut mit dem Messer umzugehen.
Ich mache keine Scherze. Kochen bringt dir viel bei, wenn du wirklich darüber nachdenkst. Nimm zum Beispiel die grundlegende Essenszubereitung. Du willst schnell ein tolles Gericht auf den Tisch bringen? Dann musst du jeden Schritt analysieren, herausfinden, was gleichzeitig erledigt werden kann, und den gesamten Prozess optimieren. Sobald du diese Denkweise verinnerlicht hast, wirst du sie auf alles in deinem Leben anwenden – es spart dir eine Menge Zeit.
Dasselbe gilt für die Kochtemperaturen. Anfänger denken immer, beim Pfannenrühren muss man alles nacheinander in die Pfanne geben, bis es gar ist.
Das funktioniert gut für Sachen, die Hitze vertragen. Aber andere Zutaten? Die haben ihre eigene ideale Kochzeit und Temperatur, also vertragen sie sich nicht immer.
Meistens muss man also die Zutaten sortieren, die Hitze für jede einzelne anpassen und sie im richtigen Moment vom Herd nehmen. Anschließend muss man alles wieder zusammenfügen, damit das Gericht ausgewogen, aromatisch und genau richtig ist.“
Sobald er übers Kochen spricht, wird er ganz anders – sein übliches kurzes und prägnantes Gerede ist verschwunden. Stattdessen versinkt er in langen, nachdenklichen Monologen voller hart erkämpfter Erkenntnisse. Für einen Mann, der sein ganzes Leben auf dem Schlachtfeld verbracht hat, scheint es, als ob ihn nicht Gerechtigkeit oder Leid ausmacht, sondern etwas Stilleres. So etwas wie die alltägliche Wärme einer selbstgekochten Mahlzeit.
„Wie ich schon sagte, wenn man einen Gegner aus der Ferne ausschalten kann, ist niemand bereit, sein Leben aufs Spiel zu setzen und sich in einen Kampf mit ihm zu stürzen. Das Gleiche gilt für das Schicksal.
Meine Existenz beweist nur eines: In einer Ecke der Welt leben Menschen, die den Kampf mit dem Schicksal führen müssen. Sie können nicht anders, denn sie wissen, dass sie jeden Tag um ihr Leben kämpfen müssen. Andernfalls gibt es keine Hoffnung auf ihr Überleben.
Ich habe zwar einst für sie gekämpft, aber der Grund, warum die Welt sich geändert hat, ist, dass die Menschen schon immer gegen das Schicksal gekämpft haben.
Und ich ... bin nur ein Mann, der nichts hat und noch nicht das Schicksal besiegt hat.“
Eines ist sicher: Er wird sich nicht von seiner Mission abwenden, die Menschheit zu retten.
Genauso wie er nie nein sagt, wenn es darum geht, für seine Freunde zu kochen.