Verfügbar auf Figurenstufe 60
Im endlosen Dunkel hatte er das Gefühl, dass er wieder im Vidyadhara-Ei war. Unaufhörlich wurde er von Wellen und Träumen hin und her getrieben.
Er träumte, dass er das Meer verließ und in die Tiefen der Palastruinen ging, um die Überreste seines alten Freundes zu begraben oder um sie wieder zum Leben zu erwecken – oder vielleicht waren die beiden Dinge eins. Es war eine Sehnsucht, die auf lange Sicht nicht erfüllt werden kann und der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Der Handwerker bewachte ihn mit einem Schwert, das mit Blutflecken bedeckt war. Er drängte sich dazu, eine Entscheidung zu treffen.
„Shuhu ist tot ... Wir haben zwar gewonnen, doch wie oft können wir noch gewinnen? Wie viel mehr müssen wir für den Sieg bezahlen?“
„Sieh dir den Himmelsbaum an – er ist noch am Leben. Solange der Baum steht, werden die Monster immer wieder zurückkommen. Der Krieg der Xianzhou, Foxianer und Vidyadharas gegen das Böse wird niemals enden.“
„Aber ja, keiner von uns ist etwas Besonderes! Keiner von uns. Wir leben nur ein Leben und geben es als Opfer her für diesen Krieg ... Es ist unsere eigene Entscheidung. Genau so, wie sie sich entschieden hat, Jingliu und dich zu retten ... wie sie sich entschieden hat, mehr Menschenleben zu retten!“
Jedes der im Krieg verlorenen Leben war ein denkender, atmender Mensch, genau wie er selbst.
Er dachte an die Gesichter dieser Menschen, schloss die Augen und traf eine Entscheidung.
„Wenn wir die Möglichkeit hätten, würden wir uns dafür entscheiden, sie und viele weitere Menschen am Leben zu lassen.
Die Vidyadharas haben ihre eigene Art der Erlösung. Ich kann es versuchen.“
Ein Traum im Traum, eine Inkarnation außerhalb des Körpers. Er kehrte zu dem Moment zurück, bevor er verschwinden wollte, und beobachtete mit kalten Augen, wie er sich in einen Drachen verwandelte, wie er sich mit dem Schatten aus Fleisch und Blut verstrickte und mit ihm rang. In der Halluzination des Sterbens zeigte ihm ein Bote ein seltsames Bild. Die Sterne dehnten sich aus und wurden plötzlich zu mikroskopisch kleinen roten Blutkörperchen und das Universum fiel in einen Abgrund des Verlangens. Das Drachenherz schlug heftig. Er erhob seine Krallen, atmete tief aus und wurde von Wut erfüllt – aber egal wie mächtig er war, er konnte dem Boten des Gottes des Lebens nicht widerstehen.
Als ein Sternskiff wie ein Pfeil alles durchbohrte, sah er, wie das Mädchen sich abmühte, aus den Ruinen zu klettern, hoch in der Hand eine Scheibe absolut dunkler „Sonne“ haltend. In jenem Augenblick, der ihm wie eine Ewigkeit vorkam, sah er, wie ihre Hand verschwand, wie ihr Gesicht verschwand, wie sie verschwand. Das Ding, zerschmetterte alles um sich herum in feinstes Pulver, gefangen im Sturm der Macht.
Eine Haarsträhne und ein paar Tropfen Blut fielen zu Boden. Die einzigen Spuren, die von ihrer Existenz übrigblieben.