Dan Heng – Permansor Terrae

Georios’ Brust und der Körper des Wanderdrachen stützen die zerbrochene Erde und ertragen so tausendjährige Qualen.
Der Namenlose Dan Heng, Erbe von Chrysos, der die Kernflamme der Erde beschützt, die kippende Welt stützt und die Lebewesen der Erde in eine ferne Welt führt.
Wie alle Flüsse ins Meer münden und die Berge im Einklang rufen, erstreckt sich der Weg der Beständigkeit über zehntausend Meilen.

Er hatte nie an diesen Tag gedacht, an dem der Trailblaze so wirkte, als würde er hier plötzlich enden.
Beißender Blutgeruch breitete sich aus und aus dem zerstörten Wagen stieg bedrohlicher Rauchstaub auf. Er kämpfte sich auf die Beine und tastete sich durch die Dunkelheit.
Ticktack, ticktack ... In einem Moment der Totenstille hallte nur das Echo von schwindendem Lebens wider.

„Trailblazer ...“
Die verformten Komponenten im Wagen versperrtem ihn den Weg. Er hielt den immensem Schmerz aus und entfernte die Hindernisse eines nach dem anderen. Lauwarmes Blut floss von seinen Fingerspitzen herab, aber was ihm noch mehr Angst einflößte, war, dass er dieses vertraute Atmen kaum noch spüren konnte.

„Wir ... gehen zusammen nach Hause.“
Er schluckte die Medizin, die er bei sich trug, und das fast ausgetrocknete Geisteswasser wirbelte in seiner Handfläche. Doch bei solch schrecklichen Wunden ist der Versuch der Heilung vergebens.
Die Kreaturen der Schwarzen Flut streiften umher, kreischten und umzingelte die beiden. Wolkendurchdringer zerbrach und fiel auf die kahlen Felsen.
Das Geisteswasser verfärbte sich dunkelrot, als er das letzte bisschen Kraft nutzte, um sich schützend vor Trailblazer zu werfen.

Mit einem Keuchen schreckte er erneut aus dem Albtraum auf.
...

„Was? Habe ich etwas im Gesicht?“
So fragte seine grauhaarige Gefährtin/sein grauhaariger Gefährte am nächsten Tag beim Frühstück neugierig.
„Zum Glück nicht so wie in dem Traum ...“
Doch er sprach es nicht laut aus, sondern wandte nur seinen Blick ab und blickte aus dem Fenster in den Himmel. „Es ist nichts ... Iss jetzt.“

Der Himmel über Okhema war immer noch azurblau.
Doch er konnte seine umherschweifenden Gedanken nicht kontrollieren: „Wie es März wohl geht ...“
Der Wagen stürzte wie ein glühender Meteor ab. Würde sie, wenn sie später ankam, das gleiche Schicksal ereilen? Oder sogar noch Schlimmeres ...
Er schüttelte den Kopf, um die wirren Gedanken zu vertreiben.

Ein neuer Tag begann.
Mit seinen Aufzeichnungswerkzeugen machte er sich auf den Weg zum Markt.
Die Trailblaze-Reise schien wie gewohnt zu verlaufen.

Sein „Trailblaze“ begann oft mit Erforschung und Verständnis.

„Dannie, halt dich fest und sitz gerade, es geht los ...“
Er befragte die rothaarigen Mädchen bezüglich der verlorenen Geschichte und sie luden ihn zu einem Geschichtskurs ein, bei dem er einen Überblick über die Welt erhielt.

„Die Tradition von Kremnos?“
Er richtete seine Frage an den blonden Kronprinzen. Neben ihnen war der junge Mann mit weißen Haaren ebenfalls voller Tatendrang.
„Ich komme auch mit. Diese Art Brauch muss man selbst erleben.“
Der Löwe von Kremnos sprach nicht; er antwortete allein mit seiner Körperhaltung.

...

Er ging zum Hain und durchstöberte die gesamte Bibliothek. Dabei formte sich die zerbrochene Welt nach und nach zu einem vollständigen Bild in seinem Geist.
Um einen Weg zurück zu den Sternen zu finden, erforschte er tief in den Ruinen die Geheimnisse der Welt hinter dem Himmel ...

Er dokumentierte alles, was er erlebte, genau wie er es bei jeder Station tat.
Doch als das Schicksal der Welt auf die Schultern eines Helden fiel, wusste er, dass diese Art von Trailblaze sich nicht in kalten Einträgen zusammenfassen ließ.

Es waren entscheidende Schlachten.
Mit seinen Gefährten beendete er die Geschichte des Zwists und wurde Zeuge, wie der Kronprinz von Kremnos mit den Traditionen brach.
Trailblazer griff selbst ein und gab die Kernflamme der Zeit zurück. Als sie/er aus der gefährlichen Unterwelt zurückkehrte, erinnerte er sich noch immer an die Freude jenes unvergesslichen Tages, als hätte er selbst das Unglück überlebt.

Es waren auch viele Momente des Abschieds.
Die tausend Gestalten der Heiligen Maid welkten dahin, der Weise wurde zu Asche verbrannt, die Tochter des Flusses der Seelen verließ die sterbliche Welt für immer ... Er erinnerte sich an die Zeit des Abschieds; ob traurig oder freudig, sie bereuten es nie.

„Falls es einen Tag gibt, an dem auch wir diesen Schritt machen ...“
Als er an das Schicksal von Trailblazer und der noch nicht erschienenen 7. März denkt, kann er des Nachts auch nicht schlafen.

„Seit tausend Jahren bereiten wir uns alle darauf vor, das Opfer zu akzeptieren oder uns selbst für unsere Gefährten zu opfern ... “
Er hatte es schon mehrmals gesehen: die Weberin sammelte die Relikte ein und bestickte sie mit einer goldenen Blume.
„Jetzt ... bereue ich nichts mehr.“

Im Vergleich zu der Existenz der Beständigkeit waren ihre Leben wie flüchtige Glühwürmchen.
Doch er sah deutlich, wie diese funkelnden Lichter den Nachthimmel erhellten, den sie gemeinsam durchschritten hatten und noch durchschreiten würden.

Als Okhema in die blutrote Dämmerung versank, nahte auch der Moment der Prophezeiung.
Doch als er dem unausweichlichen Schwerthieb des schwarzgewandeten Schwertkämpfers gegenüberstand, war sein Herz still wie das Meer.

Er glaubte, dass Trailblazer wegen eines starken Pflichtgefühls voranschreiten würde. Im Schimmer der Flammenjagd erkannte auch er den Weg, den er gehen musste.

Am Ende der Ära Nova enthüllte das kalte Testgelände seinen grausamen Kern.
Die Wellen des Gedenkens vereinten sich zu einem Tsunami und überschwemmten den Pfadfinder des Trailblaze. Als er erwachte, hatten sich seine Gefährten bereits in den bodenlosen Tiefen des Speicherbereichs verloren.

Es war, als wäre er in die einsamen Tage vor seiner Reise mit dem Express zurückversetzt, doch der Schmerz in diesem Moment verriet ihm, dass dies nicht nur ein Albtraum war.
In dem Augenblick, als er erneut in die Memoria-Flut eintauchte, stürmten die Fragmente der Vergangenheit auf ihn ein ...

„Ihr/Sein Herzschlag und Puls sind schwach ... März, versuche es mit Herz-Lungen-Reanimation.“
„Was?! D... Das hab ich noch nie getan! Dan Heng, mach du lieber!“
Er erinnerte sich an das schicksalhafte erste Treffen mit Trailblazer.

„Ich hab mir nur die lustigen Sachen ausgemalt, die wir hier erleben werden ... Hihi!“
Auf den Straßen von Belobog bedeckte einst Schnee die Schultern der drei. Zusammen ein dampfendes Gebäck zu genießen, konnte die ganze Winternacht erwärmen.

„... Ich werde als Nachkomme der Vidyadharas die Pflicht gegenüber der Luofu erfüllen.“
Trailblazer und 7. März wurden Zeuge davon, wie er den Schatten seiner Vergangenheit abwarf. Die Vergangenheit, die schwer wie Schnee auf ihm lastete, wurde allmählich von den beiden durch freudiges Lachen zum Schmelzen gebracht.

„Was ist in Enas Traum mit dir geschehen?“
„In meinem Traum machte der Express an vielen Orten Halt und jedes Mal stiegen zahlreiche Passagiere ein und aus. Aber wir fünf blieben immer an Bord und die Reise schien kein Ende zu nehmen.“
In einem ähnlichen Speicherbereich waren sie einst gemeinsam aus dem Traum von Penacony entflohen und hatten die am meisten ersehnte Zukunft der Realität überlassen.

„Dan Heng, wie viele Opfer kannst du noch bringen?“
Die Stimme in seinem Inneren stellte seine Entschlossenheit für diese Mission infrage, und er antwortete mit entschlossenem Handeln.

Der sterbende Halbgott übergab ihm die Kernflamme, und in dem Moment, als er sie ergriff, schienen ihn die sehnsüchtigen Blicke unzähliger Lebewesen zu entflammen.
In dem Augenblick, als der Heilige Baum fiel, nahm er die Last aller Lebewesen einer Welt auf sich und verschmolz sein Blut mit der Erde von Amphoreus.

Er wanderte in die Tiefen des Wurzelsystems der Erde, auf der Suche nach der Richtung seiner Gefährten.
Inmitten des endlosen Dschungels durchquerte er alle möglichen Herausforderungen, durchschritt sowohl das Tote Meer als auch die Wüste und verirrte sich auch manchmal in dieser komplexen Welt.

In jedem Moment, in dem er in die Dunkelheit schritt, spürte er diesen wohlwollenden Blick hinter sich.
„Wir wiederholen unsere vorherige Reise. Es gibt so viel, das sich lohnt, noch einmal zu sehen. Wir brauchen eine Wache ... und einen Archivar.“

„Ich bin Dan Heng ...“
Entlang dieser unauslöschbaren Vergangenheit brüllte der wilde Drache, um sich von allen Ketten zu befreien, und flog auf die unvollendete Straße vor ihm zu ...

„Ich bin ... derjenige, der den Weg des Trailblaze beschützt!“

Es war, als wäre er wieder im rasenden Astralexpress.
Er sah, wie der Express in das weite Unbekannte fuhr – ein Trailblaze auf einer bislang unbereisten Route.

Auf dem endlosen Weg sah er einen Riesendrachen durch das Chaos ziehen.
Einst hatte er im Ei geschlummert, bis er eines Tages wiedergeboren worden war.
Er traf auf seinesgleichen; sie teilten das gleiche Blut, den gleichen Weg.
Er ließ das majestätische Geisteswasser aufwallen und brachte Wolken und Regen, die alles Leben nährten.
Er stützte die Erde aus Gold und Stein und beschützte alle Nationen von Generation zu Generation ...
Sein Weg schlängelte sich weiter in die Zukunft.
Kriegsfeuer brannte über des Drachens Schuppen, und aus dieser Hitze streifte er wieder und wieder seine alten Schuppen ab und wurde neu geboren.
Und dann stürzte er sich gemeinsam mit dem Express in Richtung Zukunft.

...

„Du hast gesagt, falls diese hartnäckigen kosmischen Seepocken nächstes Mal nicht vom Express abgeschrubbt werden können, benutzt Dan Heng seinen ... Bergerschütternden Drachenschrei, um sie mit Sand zu schleifen!“
„Guck mal, Dan Heng ist aufgewacht ... Wollen wir wetten, ob es ein guter Traum war oder ...“

„Ihr seid zu laut ...“
Als er die Augen öffnete, sah er Trailblazer und März, die gut hörbar miteinander tuschelten.
„Komm, sag schon, als du eben geschlafen hast, was für schöne Träume hattest du da?“

März streckte sich und blickte erwartungsvoll in die Ferne.
„Lass mich raten: Hast du davon geträumt, was auf unserer nächsten Reise passieren wird?“
„...“
„Na, das ist doch klar! Natürlich werden alle Bösewichte von uns verprügelt!“

Der Wind, der damals wehte, schien den Duft des Frühstücks auf dem Express mit sich zu tragen.
„Gehen wir ... zusammen nach Hause.“
Still legte er einen Schwur ab, wie in der Vergangenheit und wie auch in der Zukunft.