Gallagher

Ein Sicherheitsbeamter der Familie Bluthund in Penacony und außerdem ein schmuddeliger und fauler Getränkemixer.
Obwohl er unordentlich gekleidet ist und seine Getränke eher halbherzig zubereitet sind, ist er den Gästen gegenüber immer höflich, aber auch wachsam.
Er scheint ein Charakter mit schwieriger Vergangenheit zu sein, über die er allerdings nie etwas erzählt.

„Der Geruch nach Tabak, Süßigkeiten und billigem Shampoo ... Er riecht wie ein typischer Junggeselle im mittleren Alter. Seine Kleidung ist zwar sauber, aber immer faltig und ohne Stil. Außerdem scheint er sich nicht wirklich um sein Aussehen zu scheren. Er hat nicht viele Freunde und nach der Arbeit trinkt er am liebsten ein paar Gläser „Wunschtraum Spezial“. Er sitzt immer am selben Platz, mit demselben Getränk und mit denselben Kellnern ... Das geht schon seit über einem Jahrzehnt so.

Und doch hat solch ein Mann es geschafft, den Respekt und die Bewunderung der Familie Bluthund zu verdienen – wahrscheinlich liegt das an der riesigen Narbe in seinem Gesicht. In einem Wunschtraum ohne jegliche Unfälle ist eine hässliche Narbe eine seltene Ehre für einen Sicherheitsbeamten. Sie drückt Erfahrung und Autorität aus.

Immer wenn er mit einem Fall konfrontiert wird, wickelt er erst einmal eine Süßigkeit aus der Verpackung und schiebt sie sich in den Mund. Wenn er fast mit dem Kauen fertig ist, stürzt er sich mit gerunzelten Brauen in die Ermittlungen und untersucht bis spät in die Nacht Hinweise. Allerdings scheint es ihm im Gegensatz zu den jungen Beamten keinen Spaß mehr zu machen, Verdächtige zu verhaften. Wenn er den sogenannten Kriminellen, die in dem süßen Traum so tief gefallen sind, in die Augen schaut, sehe ich in seinem Blick keine Zufriedenheit über das Erreichte, sondern nur eine tiefe Leere und Melancholie.

Ich verstehe ihn. Wenn man an diesem Punkt im Leben angekommen ist, beginnt man, den Sinn seines bisherigen Lebens anzuzweifeln. Genau das habe ich auch durchgemacht.“
– Notiz: Sicherheitsbeamter der Familie Bluthund

„Die Leute brauchen Gelegenheiten, um miteinander in Kontakt zu treten, und die vielen verschiedenen Spezialmischungen in der Traumlandschaft dienen als Verstärker solcher Prozesse.

Als ich mich umsehe, fallen meine Augen auf eine Person, die es gewohnt ist, sanft und gelassen durchs Leben zu gehen.

Er beginnt damit, warum der Wunschtraum Spezial so beliebt ist, und erzählt dann mehr über die Geschichte von Sirupen und SeelFroh. Dabei erklärt er den Gästen, warum die Dauer des Schüttelns den Geschmack des Endprodukts beeinflusst. Dann spricht er darüber, in welchem Ausmaß der Geschmack einer Spezialmischung zur Persönlichkeit eines Gasts passen kann, und wie man die Zusammenstellung der richtigen Zutaten meistert ... Die Gesichter um ihn herum gehen im Dunkel der Umgebung unter. Er hört dem Geflüster über Leid und Freude zu, während er kühl die Herzen der Menge auf dieser feuchtfröhlichen Feier beobachtet.

Er wartet, bis alle Gäste gegangen sind, dann poliert er die Silberbecher auf Hochglanz, während er aus der Tür hinausstarrt. Er wartet jeden Tag auf jemanden, der nie zurückkehren wird, wartet darauf, dass diese Person ihm eine ewige Lüge auftischt, die ihn aus diesem endlosen Schicksal rettet.

Er geht alleine die Straße hinunter, während die Lichter eines nach dem anderen erlöschen, und wirft hinter sich einen langen Schatten.
Vielleicht werde auch ich denselben vorbestimmten Pfad beschreiten wie er.“
– Notiz: Wunschtraum-Getränkemixer

„Es gibt nur Glück im süßen Traum, und darin besteht sein größtes Unglück.

Diese desillusionierten Menschen im Traum haben Angst davor, dass die Familie sie davonjagt. Sie wandern wie Gespenster an den Rändern der Traumlandschaft umher, verbergen sorgfältig ihre Gefühle und scheuen Erinnerungen, die sauer oder bitter riechen. Ihr Widerstand bricht nur in jenen kurzen Augenblicken zusammen, in denen sie die spezielle Mischung zu sich nehmen. Dann sprudeln die Worte aus ihnen heraus, als wollten sie auf einmal alles sagen, was sie nie aussprechen konnten ...

‚Wenn sich alle, die auf mich herabsehen, in einer Reihe aufstellen würden, wäre die Schlange lang genug, um dreimal um das Hotel Reverie zu gehen. Aber diejenigen, die mich mit Respekt behandeln ... *seufz* Jedes Mal, wenn einer von ihnen stirbt, gibt es einen weniger ...‘
‚Alle Menschen haben Tagträume. Als ich in deinem Alter war, wollte ich ein intergalaktischer Superschurke werden. Wie dieser Wachtraum ausging, ist offensichtlich: Er ist geplatzt.‘
‚Du wirst es nicht bemerken, wenn deine Krawatte schief sitzt. In Penacony kümmert es niemanden, was andere tragen. Es kümmert sie nicht einmal, ob jemand *menschlich* ist oder nicht.‘
...

Ihre Worte sind oft unaufrichtig und oberflächlich und sie verraten nie ihre wahren Gedanken. Aber nur so kann sich die Geschichte echt anfühlen.“
— Notiz: Desillusionierte in der Traumlandschaft

„Während der Arbeitszeit präsentiert er sich als erfahrener und gelassener Sicherheitsbeamter. Er hat seine besten Jahre schon hinter sich, ist gelassener geworden und sein Ehrgeiz und seine Ambitionen sind verblasst, nachdem seine Träume zerplatzt sind. Nach der Arbeit geht er in seine Stammkneipe, um dort die langen Nächte zu verbringen und Getränke für sich und seine alten Freunde zuzubereiten. Während die Gläser klirren, sprudeln die Gespräche wie Schaum und verstummen dann sofort wieder.

Er schwelgt in Erinnerungen an die goldenen Jahre, als er sich trotz seiner Gefangenschaft nach Freiheit sehnte. Seite an Seite kämpften sie gegen die Unterdrückung und vertrauten sich gegenseitig ihr Leben an. Sie träumten von einem freien Land. Obwohl sie ständig in Lebensgefahr schwebten, taten sie so, als würden ihnen unzählige wunderbare Morgen bevorstehen. Aber sie waren zu wenige, um sich zu wehren. Ein guter Freund nach dem anderen kam ums Leben. Ideale zerbrachen, und Grausamkeiten gewannen die Oberhand ...

‚Das alles hast du selbst durchgemacht? Du willst mich wohl auf den Arm nehmen, oder?‘, unterbricht der Gast sein schwermütiges Selbstgespräch.
‚Natürlich nicht. Wie könnte so etwas denn wahr sein?‘ Er lächelt und setzt seine Arbeit fort.

... Gallagher ist meine ehrlichste Lüge. Manchmal kann ich nicht einmal zwischen ihm und mir selbst unterscheiden.“
— Notiz: Gallagher