„An meine liebste Schwester:
Ich habe die Schallplatten bekommen, die du mir geschickt hast, und bei ein paar Liedern gleich mitgespielt. Sie waren wundervoll. Der Plattenladen in Penacony ist jetzt immer bestens besucht und überall auf der Straße hängen Plakate für dein neues Album. Du bekommst viele Komplimente und dein Autogramm ist heiß begehrt.
Es ist wahrscheinlich besser, wenn du nicht genau jetzt zurückkommst. Penacony hat sich verändert. Es zieht immer mehr Traumgäste hierher und die Wirtschaft floriert wie noch nie. Gleichzeitig ist es hier in der Traumlandschaft viel chaotischer als früher. Ich hätte nie gedacht, dass die Bronze-Melodia vor solchen Problemen stehen könnte.
Um sich ein Monopol zu verschaffen, haben die Unternehmer unerhört lange Arbeitszeiten eingeführt. Sie zwingen die Arbeiter in der Traumlandschaft zu Zwölf-Stunden-Schichten, bevor sie einmal Pause machen dürfen, nur um sie dann mit einem Hungerlohn abzuspeisen. Wo man auch hinsieht, entdeckt man Spekulation und riskante Geschäfte. Die Traumgäste kommen mit großen Hoffnungen nach Penacony, aber leben am Ende in Armut ...
Kürzlich hat mich ein blinder Passagier um Hilfe gebeten. Er hat gesagt, er hätte seine gesamten Ersparnisse ausgegeben, um in Penacony bleiben zu können, aber wurde dann von der Familie Bluthund entdeckt. Er hat mir versichert, er würde später alle seine Schulden begleichen, also habe ich die Familie Bluthund gebeten, nicht zu streng mit ihm zu sein. Aber wenn ich darüber nachdenke, wie viele andere wie ihn es in Penacony gibt, muss ich mich fragen, ob wirklich jeder die Möglichkeit hat, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Wenn ich richtig gerechnet habe, beginnt gerade deine nächste Konzerttournee, wenn du diesen Brief erhältst. Du musst dir um Penacony keine Sorgen machen. Ich weiß, dass du ein gutes Herz hast, aber nicht alle sind so wie du. Vergiss nie, dich auch um dich selbst zu kümmern.
Ich bin immer für dich da.
Sonntag“
– Ein vergilbter Brief, aufbewahrt in einer Schallplattenhülle.