Ein verwelkter Zweig, der als behelfsmäßiger Haarstab benutzt wird. Dem einst toten Ast sind neue Blütenknospen entsprungen, doch jetzt ist die Vergangenheit tot. Der Stock, der mit teilweise vergoldeten Blütenknospen bedeckt ist, feiert den Beginn eines neuen Lebens.
Ein fernes und doch vertrautes Gefühl der Nervosität umgab ihn, scharf und deutlich mit Phantomschmerzen, als der Namenlose aus seinem langen und tiefen Schlummer erwachte. Seine Vergangenheit war in messerscharfe Scherben zersplittert und er vergaß sogar seinen eigenen Namen.
Nachdem er ziellos umhergewandert war, trank er geschmolzenen Schnee, um seinen Durst zu stillen, jagte wilde Tiere, um seinen Magen zu füllen, und hackte einen verdorrten Ast ab, um ihn als hölzerne Haarspange zu benutzen, mit der er sein wallendes Haar befestigte.
Wie der unaufhörlich fließenden Strom einer Bergquelle hörte sein langes, schwarzes Haar nicht auf zu wachsen. Sein Fleisch zuckte und pochte unter seiner Haut, wie Flusskarpfen, die schwimmen und wimmeln ... Faszinierende Kräfte bauten seinen Körper unaufhörlich wieder auf und verursachten einen immerwährenden Schmerz, bei dem Knochen und Sehnen aufbarsten und wieder heilten. Während sich zahllose Phantomschmerzen und Qualen durch seinen Körper quälten, begann sich auch seine zerrüttete Vergangenheit wieder zusammenzufügen ... Als er sein Spiegelbild im Wasser betrachtete, klärte sich die Geschichte dieser Tragödie allmählich vor seinem geistigen Auge.
Als das Gesicht in der Spiegelung nicht mehr das eines Fremden war, erkannte der Namenlose plötzlich, dass der tote Ast Blütenknospen sprießen ließ.
Die Erleuchtung traf ihn wie ein Blitz. Der Fluch der Unsterblichkeit wütete noch immer und der Groll vergangener Missgunst war nie erloschen. Er war jetzt die neugeborene Blume auf diesem einst toten Zweig.