Musketierin des wilden Weizens

Oakley hatte diesen Pelzhut von ihrem verstorbenen Vater geerbt. Sie hatte ihn mit Weizenähren verziert, und jetzt sah er noch hübscher aus. Die Kopfgeldjäger neigten dazu – ob absichtlich oder nicht – sich ein persönliches Markenzeichen zu schaffen, in der Hoffnung, dass dies eines Tages den Anfang einer großen Legende bilden würde.

Die Interastrale Friedenskorporation hatte ein großzügiges Kopfgeld auf die Interastral-Piraten ausgesetzt, um sich Expertenhilfe zu sichern. Oakley, die am liebsten alleine arbeitete, zog auf der Suche nach immer größeren Herausforderungen in die trostlosen Gebiete am Rande der Welt.

Tagsüber brannte die glühende Sonne vom Himmel, des Nachts herrschte bittere Kälte. Auf ihrer einsamen Odyssee konnte Oakley dann ihren Kopf auf ihrem Pelzhut betten und in ihren Träumen versinken, wenn sie neben einem Lagerfeuer lag. Jedoch wurde jeder ihrer Träume von einem mysteriösen Revolverhelden unterbrochen, der von sich behauptete, ein Kopfgeldjäger aus der Ferne zu sein. Seine dürre Gestalt stand im Kontrast zu seinem grimmigen, strengen Blick. Der Revolverheld forderte Oakleys Vater zu einem Duell heraus – zur Mittagsstunde würden sie bis zum Tode kämpfen. Schüsse wurden abgegeben, der Pelzhut fiel herab, und Oakleys Vater ging rücklings zu Boden, woraufhin das verzweifelte Schluchzen ihrer Mutter ertönte ...

Die kleine Oakley sah den Revolverhelden wie benommen an. Er beherrschte seine Waffe so geschickt, dass ihr Vater nicht die geringste Chance gehabt hatte.

Als sie erwachte, war der Pelzhut von Tränen getränkt. Als Kind hatte sie nur deshalb gelernt, mit einer Pistole umzugehen, weil sie den schönen Hut wollte, der ihrem Vater so gut gestanden hatte.