Ritterin vom Palast der Reinheit

Die ehrwürdige Ritterin hatte ihren harten, schweren Helm noch nie vor jemandem abgenommen. Safinas religiöser Ernst und ihre besondere Art machten sie unerträglich einschüchternd.

Im Angesicht ihrer majestätischen Ausstrahlung zeigten hochnäsige Teufel und abtrünnige Geistliche instinktiv ihre Furcht.

Nur wenige unter den Geistlichen waren sich über den teuflischen Ursprung Safinas bewusst, der sich hinter diesem schweren Helm der Frömmigkeit verbarg. Die Kirche fürchtete die Kräfte der Teufel, aber begehrte sie gleichermaßen und so entstand der Widerspruch ... Sie hatten eine neugeborene Teufelin entführt und zu einer tapferen, ehrwürdigen Ritterin erzogen. Sie verboten ihr, jemals ihr wahres Aussehen zu offenbaren, formten sie zu einer gehorsamen Dienerin der Kirche und ernannten sie schließlich zur stillen Ritterin der Maid.

Die Maid Vanira war in einem ähnlichen Alter wie Safina, und sie war es, die Safina beigebracht hatte, die Schriften zu lesen. Bis heute noch kann sich die Maid Vanira daran erinnern, wie eine Gesichtshälfte der Teufelin im Kerzenlicht erglühte.

„Meine liebe Safina, einst sah ich dein Gesicht und hielt es für immer in Erinnerung.“ Im Erwachsenenalter verlor die Maid Vanira nach und nach das Augenlicht.