Tapferer Krieger des Winds

Ihr Adlerhelm verfügte über zwei Paar Hilfsaugen, die bei allen Lichtverhältnissen eine klare Sicht auf ihre Umgebung gewährleisteten. Allerdings waren diese Hilfsaugen jetzt mit getrocknetem, verdorbenem Blut bedeckt und alles in Sichtweite hatte einen rostig-roten Farbton.

Die Generalin erwachte aus der Bewusstlosigkeit. Hinter ihr erhob sich das Wolkenblick-Teleskop wie ein Turm, der ununterbrochen in den Himmel ragte. An seiner Spitze pulsierte ein Licht – eine sich wiederholende kryptische Botschaft, die nur von Sterndeutern entschlüsselt werden konnte. Genährt vom kollektiven Willen von Billionen innerhalb der Allianz war die Botschaft ein Gebet zu ihrem Gott – gerade zu dem Zeitpunkt kämpften sie und ihre leblosen Kameraden, die schon lange ihr Leben gelassen hatten, für diese stille Bitte, den Himmel zu erreichen und den Tod zu bringen.

„Er ist hier ...“, murmelte die Generalin leise und blickte nach oben. Sie konnte weder die Gestalt des Gottes sehen noch seine Stimme hören, doch sie konnte den Beweis seine Ankunft spüren – plötzlich brandeten Wellen sengender Luft wie heißes Eisen über ihre Haut. Feurige Funken tanzten inmitten des Blutnebels und verdunkelten den Himmel wie ein Vorhang, der im folgenden Moment von einem unerträglichen Licht aufgerissen wurde ...

Es geschah – das Wunder, für das die unzähligen Soldaten ihr Leben eingetauscht hatten. Sie war Zeugin, wie der Gott himmlische Überreste zum Tode verurteilte, und auch sie selbst war einst dieser Lichtspur gefolgt. Sie fand, dass das Licht zu schnell sei, um irgendwelche verwirrten Gedanken zu hegen. Dieser Moment währte lange genug, damit sie noch einmal an ihre geliebte Schülerin denken konnte:

„Wünsch dir was. Wünsch dir, dass ihr Weg frei sein werde ...“

Die Erde wogte in wütenden Wellen und brüllte im Meer von Licht, und sie hatte keine weltlichen Gedanken mehr und verwandelte sich im Licht in Staub.