Die Xianzhou Luofu, die durch das Meer aus Sternen trieb, war in der Kugel eingeschlossen. Durch das Jade-Tor fuhr eine Barke ein und aus, so wie die Sterne und Monde, die unentwegt über den Himmel tanzten. Unzählige Besucher waren hierhergekommen, um das Geheimnis der Unsterblichkeit zu ergründen, fanden aber nichts als Enttäuschung.
Es ist schon Jahrtausende her, dass die Xianzhou Luofu die Segel setzte und ihre alte Heimat verließ. Sie durchquerte auf der Suche nach dem Elixier der Unsterblichkeit und einer Audienz bei Gott die Tiefen des Weltraums.
Das Ungetüm, das ganze Biosphären umfasste, trieb durch das Sternenmeer, als wäre es der klare helle Mond, der langsam in der Nacht versinkt und sich auf eine endlose und ungewisse Reise macht. Auf dieser langen Fahrt verfielen die Reisenden in tiefen Schlaf und erwachten schließlich, nur um dann wieder einzuschlafen, ein nicht enden wollender Wechsel der Bewusstseinszustände ... Wale auf der Jagd nach Sternen fielen vom Himmelsdom, und Kristallwesen aus Subkorngittern überspannten ohne Unterbrechung Lichtjahre. Die Elixiersucher wurden Zeuge von Kräften übernatürlicher Erhabenheit. In ihrem verstohlenen Entzücken waren sie entschlossener denn je, Unsterblichkeit zu erlangen.
Nach einer jahrtausendelangen Reise kam die Xianzhou Luofu langsam zum Stillstand. Hier traf sie im Limbo zwischen Realität und Imagination auf den Meister des Überflusses. Yaoshi schenkte dem Schiff ein göttliches Wunder und es manifestierte sich als der Himmelsbaum. Sein Schatten war so groß wie Wolken. Er verdeckte den Himmel und die Sonne. Seine Wurzeln waren dick und dicht und gingen durch das gesamte Xianzhou-Schiff – die Luofu war zum Leben erwacht.
Jene, die Unsterblichkeit begehrten, schluckten die Frucht des Himmelsbaumes und erlangten endlich die endlose Lebensdauer, von der sie geträumt hatten. Die Bewohner von Xianzhou, die sich als himmlische Wesen bezeichneten, genossen ihr ewiges Leben in vollen Zügen. Sie benutzten den Himmelsbaum, um mithilfe der Segnungen der Unsterblichkeit eine Vielzahl übermenschlicher Wunder zu schaffen.
Doch genau wie der Wechsel von Sonne und Mond war das, was einst gedieh, dem Untergang geweiht, und was einst Freude brachte, musste schließlich Qualen verursachen. Erst mit der Ankunft der Ära der drei Leiden, in der das Volk von Xianzhou durch Qual und Peinigung an den Rand des Untergangs getrieben wurde, lernten sie die Wahrheit, dass im Herzen des Wunders nur unerträgliches Unheil wartete.
Doch inmitten der Katastrophe erhob sich ein Held als der Herrscherbogen und spaltete den Himmelsbaum entzwei. Das Volk von Xianzhou erlangte seine Menschlichkeit zurück und schwor sodann, an der Sterblichkeit festzuhalten und dem unsterblichen Untergang in diesem Universum ein Ende zu setzen. In den folgenden Jahren begann Xianzhou, in den Sternenmeeren auf die Jagd zu gehen, um die Ausgeburten des Todes zu beseitigen. Die Foxianer erlangten ihre Freiheit zurück und herrschten nun wieder über den Himmel, während die Vidyadharas die Verseuchung und anhaltenden Katastrophen eindämmten. Die drei Völker bildeten schließlich eine Koalition, und so schlug die Geburtsstunde der Xianzhou-Allianz.
Die kommende Reise war in Zyklen von Wohlstand und Unglück geprägt. Helden und Legenden traten im Laufe der Geschichte immer wieder in Erscheinung. Endlich in einer Zeit des hart erkämpften Friedens erholt sich die Xianzhou Luofu und wird wieder aufgebaut. Der freie Handel und offene Geister hatten ihr neues Leben eingehaucht.
Unsterblichkeit hat die Xianzhou Luofu zu dem gemacht, was sie heute ist. Durch Höhen und Tiefen hat sich das Schiff eine einzigartige Aura angeeignet, eine Mischung aus Antike und Moderne. Ein jeder reisende Händler würde binnen Sekunden verstehen, welche Spuren der Lauf der Zeit auf der Xianzhou Luofu hinterlassen hat.